Voller Vorfreude rennt Leonie zu den Springseilen, von denen sie sich eines greift und sofort drauflos hüpft. Zwar stockt es noch ein wenig, aber die Zweitklässlerin ist ehrgeizig. "Ich werde
immer besser!", ruft sie.

Der Sportunterricht ist für viele Kinder das Highlight auf dem getakteten Stundenplan. Für einige ist es die einzige sportliche Aktivität der Woche. Ein Grund mehr, weshalb
der Kreissportbund (KSB) Bremen-Nord mit der Senatorin für Bildung und Wirtschaft sowie der Senatorin für Inneres und Sport bereits seit zehn Jahren mit Grundschulen aus Bremen kooperiert.
Das Projekt "Bewegung in der Grundschule" beinhaltet ein ergänzendes Bewegungsangebot an Grundschulen - neben dem regulären Schulunterricht. Fast 25 Grundschulen aus Bremen nehmen daran teil. Ziel sei es, Bewegung, Sport und Spiel zugänglicher zu machen. Sportliche Aktivitäten fördern die motorische Ausbildung, die soziale Interaktion sowie die körperliche und seelische
Gesundheit. Zudem können Kinder unbeschwert ihren Bewegungsdrang nachgehen, Spaß haben, sich auspowern und dadurch auch Frust ablassen. Die Schüler/innen kommen dabei aus allen sozialen Schichten und haben völlig unterschiedliche Hintergründe. Gewaltprävention spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Das Projekt wird zudem wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.
Finanzträger sind die hkk Krankenkasse, das Sportamt Bremen, die Sparkasse Bremen und die Unfallkasse Bremen. Das Angebot richtet sich an Zweit- und Drittklässler, bei denen besonderes Förderungspotenzial besteht. Der Zeitraum erstreckt sich über ein Schuljahr.
Susanne Kiupel, die das Projekt als Mitinitiatorin im Schuljahr 2011/2012 ins Leben gerufen hatte, genießt seit diesem Jahr ihren Ruhestand. Ihre Aufgaben übernimmt nun Anja Glawion, die bereits seit sechs Jahren als Übungsleiterin aktiv ist. "Susanne Kiupel sorgte immer für ein gutes Miteinander: Vom Übungsleiter, über die Schulleitung bis zur Sekretärin und dem Hausmeister."
Diesen Weg möchte die vierfache Mutter unbedingt fortführen. "Die Fortschritte bei den Kindern zu sehen - darüber freue ich mich am meisten. Das zeigt uns, dass unser Konzept funktioniert."
Über ihre neue und verantwortungsvolle Aufgabe als Koordinatorin freut sich die begeisterte Läuferin sehr. "Das besondere an diesem Projekt ist unsere Vielfältigkeit. Wir haben Übungsleiter/inne für Judo, Leichtathletik, Basketball, Inlineskate und viele mehr." Die Übungsleiter/innen werden hierfür vom KSB ausgewählt und begleitend unterstützt. In diesem Jahr werden alle mit neuen Trikots ausgestattet.
Zukünftig möchte Anja Glawion die Kommunikation untereinander erleichtern. Sie plant eine WhatsApp-Gruppe, in der sich alle Übungsleiter/innen einfach austauschen können. Außerdem möchte sie die Eltern mehr informieren und einbinden. Die kleinen Sportler/innen sollen außerdem Urkunden erhalten, damit ihre Verbesserungen auch belohnt werden. "Das Projekt ist individuell, abwechslungsreich und es macht Spaß an Bewegung und Sport. Es ist toll, so wie es ist!" sagt Anja Glawion abschließend.